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Über
unsere Gesellschaft
Casinogesellschaften wurden Anfang
des 19. Jahrhunderts als gesellschaftliche Vereine gegründet. Zum Teil
hatten sie berufsständischen Charakter, so zum Beispiel die
landwirtschaftlichen Casinogesellschaften. Demgegenüber stellte die
frühere Casinogesellschaft Freinsheim einen Zusammenschluss der regionalen
Honoratioren dar. Der Einzugsbereich ging bereits zur Gründerzeit
über das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde hinaus.
Man traf sich mehr oder weniger regelmäßig in geselliger Runde. Im
Vordergrund stand seinerzeit die Kommunikation, aber auch das gemeinsame
Billard- oder Kartenspiel. Ein Billardtisch gehörte so
selbstverständlich wie das obligatorische Kaiserbild zur Ausstattung des
Vereinslokals. Als Vereinslokal fungierte über
lange Zeit der "Grüne Baum" in Freinsheim und später der
Casinoturm, der auf Dauer zur ausschließlichen Nutzung angepachtet wurde. Dort befand sich auch die für die
damalige Zeit gutsortierte Bibliothek der Casinogesellschaft.
Noch heute verfügt die Stadt Freinsheim über ein Kassenbuch der
Casinogesellschaft, die belegen, dass die Gesellschaft bereits 1817 bestand.
Zahlreiche Fotos und Urkunden gehören ebenso zum reichhaltigen Fundus der
traditionsreichen Gesellschaft.
Zunehmende Mobilität der Bevölkerung durch die Entwicklung des
Automobils führte bereits in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
zu existentiellen Problemen der Casinogesellschaft. Im Jahr 1952 mußte der damalige Präsident Paul Becker - nicht
zuletzt nach erheblichen Mitgliederverlusten durch den 2. Weltkrieg - und
natürlich anderer Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten, die
Auflösung der alten Freinsheimer Casinogesellschaft herbeiführen.
Im Jahr 2000 wurde unter Führung des Bürgermeisters der
Verbandsgemeinde, Wolfgang Quante, gemeinsam mit
einer Reihe weiterer Interessenten aus verschiedenen Ortsgemeinden in
Anknüpfung an alte Traditionen die "Casinogesellschaft der
Urlaubsregion Freinsheim 2000 e.V." gegründet.
Ziel der neuen Casinogesellschaft ist neben der Pflege von Kunst, Kultur und
Brauchtum der Region, die Vertiefung des Wissens über die Produkte der
Pfalz. So beschäftigte sich die Casinogesellschaft bisher schon mit den
verschiedensten Weinen, Sekten und Edelbränden, aber auch mit den Themen
Spargel und Obst. Dabei steht nicht die Verkostung im Vordergrund, sondern die
fachliche zum Teil wissenschaftliche Vertiefung der Kenntnisse über diese
regionaltypischen Produkte. Daneben fanden bisher Betriebsbesichtigungen,
Diskussionsabende, Wanderungen und Exkursionen statt. Mit der
Kasinogesellschaft in Melsungen stehen die Mitglieder
in partnerschaftlicher Verbundenheit.
Als eigene Abteilung wird der sogenannte "Hochzeitswingert" geführt,
in dem zwischenzeitlich mehr als 600 Brautpaare aus ganz Deutschland und
angrenzenden Ländern anlässlich ihrer Hochzeit oder eines
Ehejubiläums eine symbolische Patenschaft zu einem Rebstock
übernommen haben.
Die Casinogesellschaft ist weder politisch noch weltanschaulich gebunden.
Mitglied kann jede volljährige interessierte Person werden, die sich mit
den Zielen des Vereins identifiziert. Im Gegensatz zu früheren Zeiten
fühlt sich die Casinogesellschaft nicht als Männergesellschaft,
sondern nimmt selbstverständlich Frauen als Mitglieder auf. Auch
juristische Personen können Mitglied werden. Die Mitglieder kommen aus verschieden
Berufen und zahlreichen Gemeinden über die Verbandsgemeindegrenzen hinweg.
Im Gegensatz zu anderen honorigen Gesellschaften ist die Benennung von
Bürgen zur Aufnahme nicht erforderlich.
Die Entscheidung über die Aufnahme von Mitgliedern trifft der Vorstand
durch 2/3-Mehrheit in geheimer Abstimmung. Das Abstimmungsverfahren ist
traditionell und geht auf die alte Casinogesellschaft zurück. Früher
erfolgte die Abstimmung durch die Mitglieder in Form der Ballotage.
Abstimmungsinstrument waren dabei jeweils eine weiße und eine schwarze
Billardkugel, die für Aufnahme oder Ablehnung der Aufnahme standen. Die
neue Casinogesellschaft verwendet hierfür zeitgemäß zwei
farbige Golfbälle.
Die Mitgliedsbeiträge halten sich in Grenzen. Die Casinogesellschaft
sammelt keine Spenden und stellt keinen gemeinnützigen Verein dar.
Finanzielle Mittel werden überwiegend im Interesse der Mitglieder und des
Vereins verwendet.
Dies ist nur ein kurzer Überblick über die geschichtliche Entwicklung
der Casinogesellschaft. Wir würden uns freuen, wenn wir Ihnen ein wenig
Geschmack auf unsere Casinogesellschaft gemacht haben.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Quante
Präsident
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